19. Oktober – Der pausenlose Pausentag

Oder: warum Warten sich manchmal lohnt. Wer hätte es gedacht, dass man sich für wenig Geld in kurzer Zeit für einen megaguten Preis einen Anzug schneidern lassen kann!

Für alle begann der Tag mit dem Frühstück. Dann wurden auf einmal ein paar Männer und Jungen mit einem Kleinbus von einem indischen Anzugsschneider abgeholt. Das hieß für uns alle anderen: warten. Währenddessen haben wir ausführlich die Kleiderordnung besprochen und uns auf generelle, hier geltende Kultur-Regeln für Kleidung geeinigt. Das war nichts Neues für uns, also eher nur Wiederholung, wir nutzten die Zeit für eine „aktive Pause“. Als die Einführung vorbei war, saßen wir planlos da und haben uns erstmal alle einen Kaffee gegönnt, schon wieder ein Päuschen. Die Zeit verging wie ein Kaugummi, also kaum. Niemand wusste, wann was als nächstes passieren würde. Egal, so warteten wir und warteten, noch’ Kaffee, … Päuschen. Auf einmal sahen wir die Gruppenmitglieder, die sich einen Anzug schneidern lassen hatten, alle mega begeistert, also auch wir anderen. Das Warten hatte sich gelohnt. Einerseits war gut, dass sie endlich da waren und andererseits, dass sie glücklich waren. Ich habe mir die Preise angehört und war erstaunt, wie günstig, vergleichsweise zu Deutschland, man sich hier einen Anzug schneidern lassen kann. Zum Glück bekamen wir dann gegen 13:00Uhr dann auch Mittagessen, wieder Pause, 🙂 denn wir hatten alle sehr großen Hunger, Warten kann ja auch ein bissen anstrengend sein. Was mir persönlich aufgefallen ist, ist, dass die Termine und Zeitvereinbarung nicht so streng eingehalten werden wie in Deutschland. Zügig nach dem Essen gab es dann noch die lang ersehnten sim- Karten. Kaum vorstellbar, dass wir sie doch noch bekommen haben und vor allem für einen, meiner Meinung nach, günstigen Preis von nur 200 Rupien für 1,5GB pro Tag. Das sind etwas über 3 Euro. Nach dem langen Warten waren auch alle müde – aber hoch motiviert für’s Shoppen. Fünf Mädels haben sich Saris gekauft für den Kulturabend am Sonntag. Das Shoppen war sehr besonders. Es standen ungefähr sechs Frauen um uns herum und haben uns beraten. Auch unsere ganzen Saris haben sie gehalten gehalten. Am Ende waren wir alle  glücklich mit unserer Auswahl.

Es ging zum Tempel um 17:00Uhr. Pastor Nikolai hat uns beim Quo Vadis gut eingeführt. Schnell ging es dann zum Ramana Ashram. Ich fand es mega interessant, obwohl ich Kopfschmerzen hatte. Eine gute Abkühlung deswegen gab es dann bei der German Bakery. Kaum zu glauben: es gab Soda. Das lang ersehnte, heiß erwünschte Soda. Es kommt jedoch noch besser: Es gab „German“ Apfelstrudel. Deutsche Feinkost in einer Seitenstraße von Indien in einem, wie es Johannes nennen würde : „Abrissgebäude“. Ich fand die Innenausstattung sehr ästhetisch und atmosphärisch. Deswegen durften auch ästhetische Bilder von Paula nicht fehlen. Diese finden Sie unter diesem Blogeintrag. Gegen 19:00Uhr waren wir dann auch abfahrbereit. Manche sind mit Tuk-tuks gefahren, manche mit dem Mini Bus und eine Person mit dem Motorrad. Da wir alle noch satt waren vom Apfelstrudel, gab es erst gegen 20:00Uhr Abendessen. Fanden wir, wie jeden Tag, lecker. Abends waren wir zwar recht müde, aber wir haben uns alle im Zimmer von Oskar getroffen und Zeit zusammen verbracht. Die schönste Pause des Tages.

Roxana Selonke